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Aussortiertes sinnvoll loswerden • Zero Waste

By Carla - Saturday, December 22, 2018

Ich bin seit ein paar Jahren dabei, kontinuierlich auszumisten & meinen Besitz auf Lieblingssachen zu beschränken. Minimalistisch wird es dabei wohl nie - vor allem im Kleiderschrank, weil Klamotten für mich viel zu sehr mit Stimmung und kreativem Ausdruck verbunden sind, als dass ich die auf ein paar Teile reduzieren könnte - aber zumindest nicht mehr in unendlich vielen ungenutzten Sachen zu sitzen ist mein Ziel.
Bisher hat das ganz gut funktioniert & auch, wenn es immer wieder Sachen gibt, von denen ich mich partout nicht trennen kann, es durfte schon vieles gehen und die Wohnung wird langsam auch etwas entspannter. Naja, was heißt entspannter: Es ist auf jeden Fall nicht mehr so viel Kram und mehr Nützliches hier & ich fühle mich viel wohler.
Ein bisschen hat das ja auch mit Nachhaltigkeit zu tun, aber mehr in der Hinsicht, dass man auch weniger konsumiert. Und eben auch, was man mit den aussortierten Sachen tut. Möglichkeit 1 ist natürlich, sie einfach in die Tonne zu werfen. Aber erstens ist das nicht Sinn & Zweck der Sache & zweitens fällt es mir leichter, Sachen auszusortieren, wenn sie danach wieder einen Nutzen haben.

Ich hatte auch auf instagram nach noch ein paar Tipps zum Loswerden gefragt & jetzt ist eine recht ordentliche Liste bei rum gekommen, was mich natürlich wahnsinnig freut! Der Übersicht halber habe ich es hier ein bisschen sortiert, nach Kleidung, Büchern & DVDs, Möbeln und anderem Kram.


1. Kleiderkreisel. Mein all-time-favorite.
Man kann hier nicht nur seine Kleidung loswerden, sondern auch direkt neue finden. Was ich besonders praktisch finde: Man kann mit anderen Mitgliedern tauschen, wenn man im jeweils anderen Katalog etwas findet. Es gibt keine festen Preise für dies oder das, sondern man kann das alles komplett selbst festlegen & auch automatisch Rabatt bei Abnahme von soundsovielen Teilen gewähren.
Leider hat die Seite vor ein paar Jahren etwas an Beliebtheit eingebüßt, als sie Gebühren erhoben haben, weshalb es im Vergleich zu früher mittlerweile nicht mehr ganz so schnell geht, dass man seine Sachen los wird, aber so lange es einem nicht bressiert, dass alles schnell weg kommt, finde ich das durchaus okay.
Fast mein ganzer Kleiderschrank ist mittlerweile bei Kleiderkreisel gekauft & ich finde das, grade wenn man eben keinen Secondhandladen in der Nähe hat, eine super Lösung.

2. Kleiderkorb
Im Grunde das Gleiche wie Kleiderkreisel. Man stellt seine Klamotten ein, verkauft & kauft und kann ebenso tauschen. Mir persönlich ist Kleiderkreisel dennoch sympathischer, was unter anderem am Design liegen könnte.


3. momox & 4. rebuy
Hier wird man nicht reich, aber man kriegt schnell sein Zeug los. Grade bei Büchern, DVDs, Konsolenspielen und CDs finde ich oft keine Abnehmer, dafür finde ich die beiden Seiten grandios. Grade vorm Umzug hatte ich keinen Nerv, ewig auf einen Abnehmer zu warten & habe hier einiges verkauft. Man scannt einfach den Barcode, bekommt direkt angezeigt, wie viel man für den Artikel bekommt, packt es in den Warenkorb und macht mit dem nächsten Artikel weiter. Wenn man den Verkauf abschließt, bekommt man einen Paketschein zur Verfügung gestellt, packt alles ein & bringt das Päckchen zur Post. Ein paar Tage später erhält man dann das Geld auf's Konto.
Was ich hier ein bisschen schade finde: Für viele (gute!) Sachen bekommt man hier auch mal nur 15 Cent. Ich habe letztens 10 Blu-Rays für etwa 10€ hier los geworden. Für manches gibt es auch mal überraschend viel Geld, aber bei den 15 Cent Sachen entscheide ich mich dann meistens doch für eine andere Alternative.


Photo by Alexandra Gorn on Unsplash

5. Brauchbar / Sozialkaufhaus
Am wenigsten Arbeit und am meisten Karmapunkte bekommt man eindeutig bei der Abgabe im Sozialkaufhaus. Bei uns gibt es da "Brauchbar" und die "Aplawia". Hier kann man seine Möbel als Spende (mit Spendenquittung!) abgeben und es wird sehr günstig weiter verkauft, an die Leute, die es sich eben nicht leisten können, mal eben nen Samstagsausflug zu IKEA zu machen.


6. rebuy
Hier wird man nicht nur Medien los, sondern auch fast alle Technik, die man so zuhause liegen hat. Man klickt sich durch ein paar simple Fragen zum Gerät & bekommt dann den Ankaufspreis angezeigt. Genau wie bei den anderen Medien bekommt man auch hier wieder einen Paketschein und schickt das Gerät weg. Bei rebuy werden die Angaben dann überprüft & entweder bekommt man direkt das Geld, oder - wenn zum Beispiel der Zustand doch schlechter ist, als man angegeben hat oder der Artikel aus anderen Gründen nicht angekauft werden kann - man bekommt noch mal eine Mail, in der man den Verkauf abbrechen und das Gerät zurück schicken lassen oder es zum günstigeren Preis verkaufen kann.
Für viele Geräte bekommt man in der Regel noch mehr Geld, wenn man sich selber um den Verkauf kümmert, aber nicht jeder hat den Nerv dazu & man bekommt ja auch nicht alles los. Da finde ich das eine gute und unkomplizierte Lösung.

Photo by Anna Sullivan on Unsplash

7. ebay Kleinanzeigen
Ich glaube, da erzähle ich niemandem etwas Neues. In größeren Städten ist das ja DER Verkaufsort für alles, was das Herz begehrt & ich glaube, da bekommt man seinen Kram auch fix los. In unserer etwas ländlicheren Gegend geht manches ganz super & anderes kriege ich auch hier nicht los.
Allerdings kaufe und verkaufe ich hier 90% meiner gebrauchten Technik und das funktioniert wirklich immer sehr gut, wenn man ein bisschen vorsichtig ist.
Prinzipiell kann man hier alles loswerden.

8. Fair-Teiler-Gruppen auf Facebook
Die gibt es wahrscheinlich für jeden Bezirk. Facebook-Gruppen, in denen man Gebrauchtes, Dienstleistungen, ... für faires Geld verkaufen kann. Den Preis kann man natürlich selbst bestimmen, aber es heißt nicht umsonst Fairteiler. Was ich hier sehr angenehm finde: Die Leute kommen aus dem näheren Umfeld und es muss nich jeder Firlefanz verschickt werden, sondern man kann sich einfach zur Übergabe treffen. Ich finde es da zwar manchmal nicht so prickelnd, Leuten mein Privatadresse zu sagen & sie dann hier an der Tür zu empfangen (kann ja sonstwer sein...), aber wenn man da ein bisschen auf sein Bauchgefühl hört, läuft das schon. Ich wurde jedenfalls bisher weder abgestochen noch beklaut.

9. Verschenke-Gruppen auf Facebook
Meine liebste Möglichkeit für Kram. Was für mich Kram ist, sind für anderen Leute wahre Schätze, musste ich feststellen. Hier werde ich alles los. Es versteht sich von selbst, dass "Kram" trotzdem gut erhaltene Sachen sind, die eben nur für mich keinen Nutzen haben. Stifte, die ich nie brauche, DVDs (für die ich bei momox 15 Cent kriege), Notizbücher, Klamotten (die ich auf Kleiderkreisel nicht los werde), Kosmetik (die bei mir nur ablaufen würde, Bücher, Zeug.
Man stellt ein Bild von der Sache ein, schreibt dazu, wie viel der Versand kostet (& evtl Umlagen für die Fahrt zur Post oder den Umschlag), gibt eine etwaige Zeit an, zu der man auslost und dann können die Mitglieder der Gruppe in den Kommentaren ihr Interesse bekunden. Zur angegebenen Zeit lost man den Gewinner aus, tauscht sich per Nachricht über Adresse & Zahlung aus und verschickt nach Zahlungseingang die Sache.
Finde ich super einfach und auch eine schöne Sache, weil man anderen Leuten so tatsächlich eine Freude machen kann und nebenher noch seinen Kram los wird.

10. Spenden
Oft kann man bei der Caritas, bei Oxfam, dem Roten Kreuz oder anderen sozialen Einrichtungen seine Sachen spenden. In vielen Dörfern und Städten gibt es auch Flüchtlingsunterkünfte, bei denen oft Möbel oder Kleidung gesucht wird. Wichtig ist nur: Sinnvoll spenden. Im Sommer keine Winterkleidung anschleppen, die Regale mit gebrochenen Böden vielleicht doch lieber auf den Sperrmüll fahren (oder aktiv verschenken, sodass man selbst entscheiden kann, ob man das will.) und kaputte Technik wird da in der Regel auch nicht gebraucht :)

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2 Kommentare

  1. Hallo Carla,

    Toller Post! Ich versuche immer, meine Besitztümer zu minimieren um etwas mehr Platz in meinem Zimmer zu haben, was gar nicht so leicht ist. Kleiderkreisel benutze ich schon seit Jahren und Rebuy hab ich auch schon im Blick, genau für die Dinge, die du erwähnt hast. Gelesene Bücher nehmen immer so viel Platz ein und die Wahrscheinlichkeit, dass man sie nochmal liest ist echt gering.

    Liebe Grüße,
    Mira

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    Replies
    1. Hallo Mira,

      Danke dir für die lieben Worte :)
      Aussortieren ist echt gar nicht so leicht. Für mich hängen an vielen Dingen einfach Erinnerungen und ich mag sie nicht weg tun. Mittlerweile zwinge ich mich aber, zum Beispiel keine Andenken im Urlaub zu kaufen, oder nur Sachen, die man eh verbraucht.

      Bücher hab ich mal ganz ganz ganz viele bei momox eingeschickt - macht zwar leider nicht reich & kommt auch niemals an den Wert der Bücher ran, aber wenigstens sind sie dann weg. Ansonsten geht das (langsam zwar) auch öfter mal auf booklooker weg :)

      Liebe Grüße!
      Carla

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